SAF-HOLLAND
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SAF-HOLLAND erreicht nahezu ausgeglichenes operatives Ergebnis im 1. Halbjahr

* Umsatz: 213,3 Mio. Euro
* Bereinigtes EBIT: -1,3 Mio. Euro
* CEO Dr. Beutel: 'Restrukturierung zeigt Wirkung,
vorgeschlagenes Treuhand-Modell stützt operatives
Geschäft nachhaltig'

Bessenbach, 25. August 2009 - Die SAF-HOLLAND S.A. erwirtschaftete im 1.
Halbjahr 2009 ein nahezu ausgeglichenes bereinigtes operatives Ergebnis. Im
Juni wurde auf Monatsbasis erstmals wieder ein Gewinn erzielt. Damit
profitiert der Konzern von der laufenden operativen Restrukturierung, mit
der die Gesellschaft auf die Nachfrageschwäche reagiert. Zugleich ist das
Tagesgeschäft unberührt von den Verhandlungen mit den Banken zur
Refinanzierung der Gesellschaft. Das von den Banken vorgeschlagene
Treuhand-Modell betrifft in erster Linie die Interessen der Eigentümer und
finanzierenden Banken.

Dr. Reiner Beutel, CEO der SAF-HOLLAND Group GmbH: 'SAF-HOLLAND profitiert
von den einschneidenden Kosteneinsparmaßnahmen. Sowohl im Juni als auch im
Juli wurde auf Monatsbasis ein positives operatives Ergebnis erzielt. Zudem
verbessert sich kontinuierlich die Liquidität. Aber nicht nur auf der
Kostenseite sehen wir positive Signale: Der Lkw-Markt in den USA scheint
sich zu stabilisieren, das internationale Aftermarketgeschäft ist bereits
seit März im Aufwärtstrend. Wir sind zuversichtlich, dass diese positive
Entwicklung in Nordamerika und im Aftermarket anhalten wird. Unsere
Maßnahmen werden sich umso mehr auszahlen, wenn die Nachfrage nachhaltig
steigt. Zugleich kann das von den Banken vorgeschlagene Treuhand-Modell das
operative Geschäft nachhaltig stützen und finanziell absichern.'

Kosteneinsparung stoppt Ergebnisrückgang
Die Nachfrage leidet unverändert unter hohen Lager- und Fuhrparkbeständen -
sowohl von Trucks und Trailern als auch von Komponenten und Ersatzteilen.
Der Abbau dauert länger als zunächst erwartet. In der Folge verringerte
sich der Konzernumsatz im 1. Halbjahr um mehr als 50% auf 213,3 Mio. Euro
(Vj: 458,0). Der Rückgang betraf vor allem das Geschäft in Europa mit einem
Minus von 67,9% auf 104,9 Mio. Euro (Vj: 326,8) im 1. Halbjahr. In
Nordamerika ging der Umsatz um lediglich 16,3% auf 98,3 Mio. Euro (Vj:
117,5) zurück. Während außerordentliche Aufwendungen, vor allem im
Zusammenhang mit den Verhandlungen zur Refinanzierung, das Ergebnis
belasteten, wirkten sich Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen positiv
aus. In Summe betrug das bereinigte EBIT -1,3 Mio. Euro (Vj: 37,5). Die
Bruttomarge im 1. Halbjahr lag mit 16,2% nahezu auf Vorjahresniveau (17,7).
Das bereinigte Periodenergebnis betrug im 1. Halbjahr -9,9 Mio. Euro (Vj:
21,1) und war durch ein schlechteres Finanzergebnis, insbesondere durch
höhere Zinssätze und eine höhere Inanspruchnahme der Bankkredite,
beeinflusst. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei -0,48 Euro (Vj:
1,12).

Das 2. Quartal 2009 war von gegenläufigen Entwicklungen geprägt: Nach einem
schwachen Mai folgte im Juni der bislang zweithöchste Monatsumsatz des
Jahres 2009. In den drei Monaten April bis Juni erzielte der Konzern einen
Umsatz von 101,2 Mio. Euro (Vj: 238,7). Das bereinigte EBIT lag bei -0,8
Mio. Euro (Vj: 19,4).

Trailer Systems seit Juni mit stärkerer Nachfrage
Umatzrückgänge um bis zu 90% sowie Werksschließungen bei Kunden belasteten
stark den Absatz der Business Unit Trailer Systems. Seit Juni ziehen die
Umsätze jedoch auf niedrigem Niveau wieder an. Seit Februar produziert
SAF-HOLLAND eigene Achsen in den USA und ersetzt damit den bisherigen
Fremdbezug. Zudem erhielt der Konzern in Nordamerika erste Aufträge für
Achssysteme mit Scheibenbremsen, die den Bremsweg von Lkw verkürzen sollen.
Damit profitiert SAF-HOLLAND bereits jetzt von neuen, ab 2011 geltenden
Sicherheitsvorschriften in den USA, wonach der Bremsweg bei neuen Lkw um
30% verkürzt werden soll. Kumuliert ging der Umsatz im 1. Halbjahr auf 89,5
Mio. Euro (Vj: 327,8) zurück, die Bruttomarge verringerte sich aufgrund der
hohen Unterauslastung auf -3,8% (Vj: 13,0%). Der Anteil der Business Unit
am Gesamtumsatz sank auf 42,0% (Vj: 71,6%).

Powered Vehicle Systems mit stabiler Nachfrage in den USA
Die Business Unit Powered Vehicle Systems steigerte Umsatz und Ergebnis im
Vergleich zum Vorjahr deutlich. Das in 2008 erworbene zusätzliche Geschäft
durch die ehemalige Georg Fischer Verkehrstechnik GmbH sowie ein
Großauftrag aus den USA ermöglichten im 1. Halbjahr einen Umsatzanstieg um
32,2% auf 48,9 Mio. Euro (Vj: 37,0). Die Bruttomarge verbesserte sich auf
21,1% (Vj: 14,9%). Der Anteil am Gesamtkonzernumsatz stieg auf 22,9% (Vj:
8,1%). Nach Einschätzung wichtiger Marktforschungsinstitute hat sich der
Lkw-Markt in den USA stabilisiert. Angesichts neuer, ab 2010 geltender,
Emissionsvorschriften ist zum Jahresende zudem mit einer Belebung der
Nachfrage zu rechnen.

Aftermarket im Aufwärtstrend seit März
Die Business Unit Aftermarket hat auch im 1. Halbjahr 2009 für eine
Stabilisierung des Konzerns gesorgt. Seit März zieht die Nachfrage in
Europa und Nordamerika an. Der Zukauf der ehemaligen Georg Fischer
Verkehrstechnik zeigte positive Effekte durch die Verbreiterung des
Produktprogramms. Zudem wurden neue Aufträge in den Nahost-Staaten gewonnen
und das weltweite Servicenetz wird kontinuierlich erweitert. Der
Umsatzrückgang auf 74,9 Mio. Euro (Vj: 93,2) fiel mit -19.6 % geringer aus
als im OEM-Geschäft. Neue Sourcing-Initiativen im Ausland haben dazu
beigetragen, dass sich die Bruttomarge auf 37,8% (Vj: 35,4%) verbesserte.
Der Geschäftsbereich trägt aktuell 35,1% (Vj: 20,3%) zum Gesamtumsatz bei.

Ziele bei operativer Restrukturierung erreicht
Im 1. Halbjahr 2009 ist SAF-HOLLAND bei Kostensenkung und
Effizienzsteigerung gut vorangekommen. Das Net Working Capital sank
signifikant um 13,6 Mio. Euro, die Vorräte wurden um 22,8 auf 66,3 Mio.
Euro abgebaut. Die liquiden Mittel stiegen zum Stichtag 30. Juni 2009 auf
14,2 Mio. Euro (31.12.2008: 8,6). Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
vor Ertragsteuern verbesserte sich trotz der schwachen Umsatzentwicklung
auf 21,0 Mio. Euro (Vj: 20,3). Die Tilgungen für die laufende Finanzierung
wurden planmäßig geleistet. Die Eigenkapitalquote betrug 10,5% (31.12.2008:
13,4%). Zudem vereinbarte der Konzern einen Ergänzungstarifvertrag mit den
Beschäftigten in Deutschland. Dieser sieht Einsparungen im mittleren
einstelligen Millionenbereich vor und gewährt im Gegenzug Beschäftigungs-
und Standortgarantien.

Parallel zum operativen Geschäft liefen intensive Gespräche mit den
kreditgebenden Banken zur Refinanzierung des Konzerns. Dazu galt bis Ende
Juli ein Stillhalteabkommen der Banken, die überdies ein vorläufiges
finanzielles Sanierungsgutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG
und die Fortführungsprognose befürworten. Im August wurde nunmehr seitens
der Banken vorgeschlagen, das operative Geschäft der Gesellschaft auf einen
Treuhänder zu übertragen. Dies würde die SAF-HOLLAND S.A. vom operativen
Geschäft und dem Vermögen der Gruppe rechtlich weitgehend abtrennen.
Gleichzeitig würde das operative Geschäft nachhaltig gestützt und
finanziell abgesichert. Nach einer Einigung über die wirtschaftliche
Ausgestaltung muss die Hauptversammlung über das Modell entscheiden.

Ausblick
Auch wenn erste Signale einer Marktbelebung im weltweiten
Ersatzteilgeschäft sowie einer Stabilisierung für den Lkw-Markt in den USA
erkennbar sind, erwartet SAF-HOLLAND auf Jahressicht einen deutlichen
Umsatzrückgang gegenüber 2008 mit entsprechender Belastung für das
Ergebnis. Die geplanten Kostensenkungen von 60 Mio. Euro werden jedoch den
Ergebnisrückgang abfedern. Zudem soll die Liquidität durch Vorratsabbau und
sinkendes Net Working Capital verbessert werden. Langfristig geht
SAF-HOLLAND von einer steigenden Nachfrage aus. Dazu werden in den USA auch
neue Emissionsvorschriften (von 2010 an) und Sicherheitsregeln (von 2011
an) beitragen.

Hinweis:
SAF-HOLLAND weist bereinigte Ergebnisgrößen aus, da im Zuge des
Zusammenschlusses, des Börsengangs und der Restrukturierung Kosten
angefallen sind, die nicht originär dem operativen Geschäft zuzuordnen
sind. Das EBIT wird um folgende Effekte bereinigt: Abschreibungen aus der
Kaufpreisallokation sowie Restrukturierungs- und Integrationskosten.

Unternehmensportrait:
Die SAF-HOLLAND S.A. zählt mit rund 800 Mio. Euro Umsatz und über 2000
Mitarbeitern zu einem der führenden Hersteller und Anbieter von
hochwertigen Produktsystemen und Bauteilen vorrangig für Trailer sowie für
Lkw, Busse und Wohnmobile. Die Produktpalette umfasst Achs- und
Federungssysteme, Sattel- und Anhängerkupplungen, Königszapfen und
Stützwinden. SAF-HOLLAND beliefert die Mehrzahl der weltweit namhaften
Anhänger- und Lkw-Produzenten. Über ein weltweites Service- und
Distributionsnetzwerk werden die Produkte an Original Equipment
Manufacturer (OEM), an Original Equipment Supplier (OES) und über den
Ersatzteilmarkt direkt an Endnutzer und Servicewerkstätten verkauft. Damit
hat sich SAF-HOLLAND als einer der wenigen Hersteller in seiner Branche
etabliert, der mit einer umfangreichen Produktpalette und einem weiten
Servicenetz international aufgestellt ist. SAF-HOLLAND S.A. ist seit Juli
2007 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.

Kontakt:
SAF-HOLLAND Group GmbH
Barbara Zanzinger
Hauptstraße 26
63856 Bessenbach

Phone +49 6095 301-617
barbara.zanzinger@safholland.de

25.08.2009 Finanznachrichten übermittelt durch die DGAP